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Blick von der Höhe der historischen Oberstadt aus |
Eugen SKIBIN, Guide-Dolmetscher von «Prime Excursion Bureau“, gebürtiger Kiewer.
Landschaftsallee ist ein wohltuender, lebhafter, fabelhafter Ort im historischen Zentrum Kiews, wo man die herzliche Atmosphäre eines Kinderfestes genießt und nebenbei das Geheimnisvolle und die Größe der uralten Stadt wahrnimmt, wo der Erwachsene als Kind für die kurze Zeit in die Welt der Märchen gerät, welche er in seiner Kindheit gelesen hatte…
Landschaftsallee ist schon längst zu einem der anziehenden Orten unserer Stadt geworden, besonders in den letzten Jahren als hier eine „Märchenanlage“ für die Kinder entstand, welche nach dem Projekt des bekannten Malers und Bildhauers, gebürtigen Kiewers Konstantin Skretutsky errichtet wurde.
Anfang 1980-er war die Landschaftsallee an der Stelle der abgetragenen Verteidigungswälle von Oberstadt der X-XIII. Jahrhunderte über der „Töpfer-Niederlassung“ nach dem Projekt angelegt, das der Architekt Abraham Miletsky entworfen hatte. Visuell stellt diese Allee einen Auto- und Fußweg dar, welcher die Strecke der Verteidigungswälle wiederholt. Sie nimmt ihren Anfang vom Aussichtspunkt neben dem Nationalmuseum der Geschichte der Ukraine und schließt zwischen Wohnhäusern- Nr. 36 und 40 auf der Bolschaja Zhitomirskaja-Str. ab.
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Verliebte Zebras |
Die Gründung der Landschaftsallee hatte ein bestimmtes Ziel – die Möglichkeit der Panoramaansicht von Podol (sog. Unterstadt) und Dnepr von der Höhe der historischen Oberstadt aus. Die Landschaftsallee wurde als ein Teil des ganzen Komplexes des architektonisch-historischen Denkmalschutzgebietes „Altertümliches Kiew“ projektiert. Er sah die Landschaftsgestaltung von Kiewer Bergen vor, wie: Altkiewerberg, Detinka, Schlossberg, Uzdichalnitsa sowie die Abhänge des uralten Kopirew Konez. Es wurde geplant ein Archäologisches Freilichtmuseum, ein Volksgewerbemuseum zu gründen, eine Zweigstelle des Instituts für Archäologie der Akademie der Wissenschaften der Ukraine zu bauen, die Rekonstruktion einer der ältesten Strassen Europas – Andreas- Abstieges zu vollziehen. Leider wurde dieses maßstäbliche Projekt bis heute nicht realisiert, außer der Landschaftsallee.
Dank Anstrengungen der Kiewer, oder genauer zu sagen - den Einwohnern der umliegenden Wohnhäuser, wurde auf der Landschaftsallee 2008 eine Grünanlage für die Kinder angelegt. Wie schon oben erwähnt wurde, ist der Autor dieses „Märchenprojektes“ der echte Kiewer und Patriot seiner Stadt, Bildhauer Konstantin Skretutsky. Er hat mit seinen einfachen und wunderbaren Werken viele Straßen geschmückt, wie z.B. die Lieblingsgestalt eines Zeichentrickfilmes „Igel im Nebel“ in der Rejterskaja-Str., „Eselchen“ in der Rilsky- Gasse, „Kater“ aus Einweg-Gabeln auf dem Baum in der „Goldenes Tor“- Grünanlage, Skulptur des Mädchens – Seiltänzerin in einem Hof in der Kostjolnaja-Str., die „fliegende Kuh“ und viele andere. Die besten Muster seines Schaffens sind zweifellos die Meisterwerke auf der Landschaftsallee, welche 1,48 ha besitzt.
Was es hier noch nicht zu sehen gibt: dreißig Meter lange „Tausendfüßer- Katze“, „Springbrunnen –Elefant“, „Riesen-Spatzen“, „Verliebte Zebras“, „Riesen-Hase“ und viele andere phantastische Wesen, verschiedene Design -Bänke in Gestalten von Kaninchen, Raben, Katzen. Sogar die Abfallkörbe sind nicht außer acht gelassen – diese sind in der Form von Spielwürfeln ausgeführt.
Im Jahre 2010 wurde die Kinderspielanlage durch den Spielplatz „Alice im Wunderland“ erweitert. Nach den Motiven des gleichnamigen Werkes entstand die Kinder-Rutsche mit Lieblinsgestalten - den „magischen“ Kaninchen, Raupe und Kater.
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Kaninchen , Raupe und Kater | Zarentochter auf der Erbse |
Es ist bekannt, dass für die Errichtung dieser Kinderspielanlage ca. 1 Mio. Hrivna ausgegeben werden sollte. Dabei etwa 15% davon haben die hiesigen Einwohner gespendet und die restliche Summe die Sponsoren investiert. Interessant ist, dass keine staatlichen bzw. städtischen Finanzen dieses Projekt unterstützt haben.
Springbrunnen –Elefant |
Da braucht man sich nicht zu wundern. Eine Reihe von gesellschaftlichen Organisationen erklärte schon 2007, dass wegen des evtl. Baus des siebengeschossigen Wohnhauses für die Mitarbeiter des Außenministeriums an der Ecke der Landschaftsallee und Desjatinnaja- Gasse der vorhandene Kinderspielplatz abgerissen werden könne.
Im Januar 2008 versuchte der Investträger ringsum Landschaftsallee einen Betonzaun aufzustellen, jedoch blockierten die einheimischen Einwohner sowie die öffentlichen Aktivisten die Durchfahrt von Technik und zwangen die Bauarbeiter das Territorium zu verlassen. Auf solche Weise initiierte die Protestaktion den weiteren Ausbau des Kinderspielplatzes auf der Landschaftsallee.
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Nichtsdestoweniger dauerten die „Kämpfe“ um die schon ausgestaltete Landschaftsallee bis zum Anfang 2012. Nur dank der Aktivität von Städtern, gesellschaftlichen Organisationen, Medien, einigen Deputierten der Stadtverwaltung und des Parlaments unterstützte die ständige Kommission des „Kiewrates“ für ökologische Politik das Projekt über die Schaffung des komplexen Naturdenkmals der örtlichen Bedeutung unter der Bezeichnung „Chronik- Berge“.
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Territorium von „Chronik-Bergen“ soll die Abhänge des Altkiewerberges von Andreas-Abstieg längs Landschaftsallee und „Detinka“- Berges bis Gontscharnaja-Str. (Töpfer-Str.) umfassen und etwa 3,87 ha ausmachen. Die Erklärung dieses Territoriums als Naturdenkmal soll die Kinderspielanlage auf der Landschaftsallee vor Bebauung schützen.
Am 5. April 2012 verkündete der „Kiewrat“ (Rat der Volksabgeordneten bei der Stadtverwaltung) die Landschaftsallee als komplexes Naturdenkmal der örtlichen Bedeutung. Dieser Beschluss ist der Sieg aller Kiewer, die das Existenzrecht einer der schönsten Kiewer Grünanlagen verteidigt hatten.
Das Hauptziel dieses Beschlusses ist der Schutz dieses Territoriums vor einer unbefugten Bebauung, Aufbewahrung des vorhandenen Vegetationsbestandes und der architektonischen Objekte in der Landschaftsallee.
Wir empfehlen den Gästen unserer schönen Stadt obligatorisch die Landschaftsallee zu besuchen und die Schönheit der hiesigen Natur in Verbindung mit der echten Kunst wahrzunehmen!
Juni 2012.