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In der Ukraine existieren nur drei Nekropolen, welche den Status des Museums haben. Das sind: Litschakovskoje-Friedhof in Lvov (Lemberg), Friedhof auf der Selenitschi-Str. in der Stadt Tschernovzy (West-Ukraine) und Lukjanovskoje-Friedhof in Kiew.
Erhaltungsgrad des letzten auf dem Hintergrund der totalen Vernichtung der alten Kiewer Friedhöfe ist ein glückliches Zusammentreffen der Umstände. Bis 1960-er war dieser ein funktionierender Friedhof und späterhin gelang ihn zu retten, da hier eine große Zahl von Kunstschaffenden beerdigt sind und das sog. „Tauwetter“ in die interne Politik kam.
Möglicherweise hatte den Lukjanovskoje-Friedhof die Tatsache gerettet, dass hier vorwiegend nicht Adligen, sondern die Vertreter der Intelligenz ruhen: Professoren und Doktoren, Offfiziere nicht höher Ränge, die alte Kiewer Intelligenz. Die meisten Prominenzen, verdienste Staatsmänner sind auf Baikovoje Friedhof beerdigt worden. Es gab eigentlich auch die Ausnahmen. Hier ruhen auch einige Maestros der vaterländischen Malerei, einige Prominenzen der Medizin, Architektur, Dutzende Dortoren und Ingenieure, Musiker, Botaniker etc….
Nur eine kurze Aufzählung derjenigen, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben, zwingt uns zu verstehen, warum dieser Frienhof memorial ist. Er war vor der Revolution der zenrale Friedhof. Dies bedeutete, dass die „Mittelschicht“, im Unterschied zu Zuckerfabrikanten, Industriellen, Generalen, Gouverneuren, Vertretern von Hight Society, ihre letzte Ruhe hier fand. Und wurde es hier schon nach der Tradition bestattet.
Das Verzeichnis ist beeindruckend: Mediziner N. Strazhesko, А. Lurje, V. Tschagovez, F. Janovsky, Mathematiker D. Grave und G.Pfeifer, Botaniker N. Cholodny und A. Fomin, Physik G.Demenz, Architekten P. Aljoschin und N. Kobelev, Historiker und Archäologe I. Morgilevsky, Komponisten V. Puchalsky, К. Schipovitsch, Schauspielerin L. Hackebusch, Maler V. Orlovsky, N. Pimonenko, А. Muraschko, N. Swetlizky, F. Kritschevsky, А. Bogomazov.
Einen trüben Ruf erhielt Lukjanovskoje-Friedhof in 1930-er Jahren. In der Nähe befand sich das Gefängnis und die Opfer des Terrors wurden entlang Haupt- und Seitenalleen sowie auf kleinen Wiesen und einigen Friehofteilen begraben. Das erste Massengrab entstand hier im Jahre 1934 nach der Ermordung des Genossen. Gleich darauf wurden die Literaten Ivan und Taras Kruschelnizky, Grigori Kosinka, Dmitri Falkovsky und andere durch die Machthaber des Stalin-Regimes erschossen. Diese Bestattungen wurden identifiziert, doch hunderte von anderen Opfern des Terrors sind in unbekannten Teilen des Friedhofes begraben. Unter ihnen – Dutzende von Schriftstellern, Priestern, Wissenschaftlern, Militärleuten und sogar ein Vertreter der Dynastie Habsburgs – Wassili Wischivanniy, der 1918 gescheiterte ukrainische Monarch. Er verstarb im Lukjanovskaja-Gefängnis im Jahre 1948.
Die Skulpturdenkmäler und Grüfte sind hier erstaunlicherweise nicht schlecht erhalten geblieben. Es gibt hier die Werke von bekannten Bildhauern, wie I. Kawaleridze und S. Konenkov, Grüfte der Autorschaft der namhaften Kiewer Architekten V. Nikolajev, E. Brandmann, A. Hecker. Über 2000 Grabsteine stehen unter dem Denkmalschutz, 227 darunter erhielten den Status der Objekte des historisch-kulturellen Erbes.
An der Administrationsbehörde des Friedhofes befindet sich ein kleines Museum, das über die Geschichte der Nekropole und deren hervorragenden „Einwohner“ erzählt. Die Exposition wird ständig durch die neuen Archivunterlagen und Memorialgegenstände erweitert. Es werden auf dem Freidhof regelmäßig die thematischen Führungen vorgenommen. Man versteht öfters nur in solchen Orten, wie viele talentvolle Menschen unsere Ukraine zur Welt gebracht hatte; man kann hier interessante Geschichten aus dem Leben ganz verschiedener Persönlichkeiten hören, welche der Boden dieser Nekropole postum vereinigt hatte.