Blick auf die Fernen und Nahen Höhlen, Kiew Kiewer Höhlenkloster Lawra, Kiew Kirche der Marie-Geburt, Kiew
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Das bedeutendste Kloster in Ost-Europa, größtes Heiligtum der Christenheit, erstes Kloster der Kiewer Rus – all dies ist Kiewer-Petschersky- Höhlenkloster Lawra. Dieses Denkmal der Weltbedeutung steht unter dem UNESCO-Denkmalschutz und ist in der UNESCO- Liste des Weltkulturerbes eingetragen. In der orthodoxen Welt besitzt dieses Heiligtum den dritten Platz nach Jerusalem und Athos-Berg.
Die Klöster kamen zum Vorschein als Zentren der Verbreitung der neuen Religion. Die Geschichte des Kiewer Höhlenklosters, das erstmals in der Nestorchronik unter dem Jahre 1051 erwähnt wurde, ist nach dem Zeugnis des Chronisten Nestor eng mit den Höhlen verbunden. Seine Bezeichnung Höhlenkloster rührt von den Höhlen her, in denen die Mönche einst lebten. Es ist jetzt schwer genau zu sagen, ob diese Höhlen natürlicher Herkunft oder künstlich von den Urmenschen ausgegraben sind. Die Mönche, die dort ihre Zuflucht fanden, hatten sie bloß tiefer, breiter gemacht.
Der Chronist Nestor berichtet, dass der Presbyter Illarion in der Nähe des Dorfes Berestovo, des Landsitzes der Kiewer Fürsten, eine kleine Höhle grub, die bald von einem gewissen Antonij, einem Mönch, der aus dem „heiligen“ Athos nach Kiew zurückgekehrt war, bewohnt wurde.
Später schlossen sich der Mönch Feodossij und andere Mönche Antonij an. Als die Gemeinde 12 Personen zählte, wurde die Höhle erweitert, auch baute man eine unterirdische Kirche und Mönchszellen. Ein Kloster entstand, das zuerst Pestscherny und später Petschersky genannt wurde. Mit der Zeit grub Antonij eine andere Höhle für sich und führte dort sein Einsiedlerleben. Doch wurde er auch hier bald wieder von Mönchen umringt, die das neue unterirdische Kloster erweiterten. Dieses Kloster nannte man später das Antonij-Kloster oder die Nahe Höhle, weil sie der Hauptkathedrale näher liegt. Die alte Höhle, wo Feodossij mit anderen Mönchen blieb, hieß dann das Feodossij-Kloster oder die Ferne Höhle, weil sie weiter von der Marie-Himmelfahrt-Kathedrale entfernt ist.Die Länge der Nahen Höhle beträgt ca. 250 m., die der Fernen – ca. 300 m.
Viele Überlieferungen und Legenden entstanden schon in alten Zeiten über die Höhlen, die in der Nestor-Chronik sowie im Kiewo-Petschersker Paterikon (der Sammelband von Erzählungen über das Leben im Kloster in den ersten Jahrhunderten seines Bestehens) dargestellt sind. Bis zu den 70-er Jahren des 11. Jahrhunderts war das Kloster wirklich ein Höhlenkloster. Bald danach wurden die oberirdischen Mönchszellen und andere Bauten errichtet. Am Ende des 11. Jhs. wurden diese Höhlen zu einem wahren unterirdischen Friedhof, wo die verstorbenen Mönche, später auch Adlige beerdigt wurden. Die hölzernen Särge wurden in Grüften eingemauert.
Etwa im XIV-XV Jh. entdeckte man, dass viele sterbliche Überreste nicht verfault, sondern ausgetrocknet und mumifiziert sind. Einen besonderen Ruhm genoss das Kloster dank seiner nicht verwesenden Gebeine.
In den Höhlen des Klosters ruhen die Reliquien von ca. 400 Gerechten, das Phänomen deren Mumifizierung bleibt bis heute ein Diskussionsthema und Gegenstand der religiösen Anbetung.
Seit dem 12 Jhr. wird das Kloster „Lawra“ genannt. Dieses griechische Wort bedeutet Stadtviertel (oder ein großes, reiches Kloster). Seit dem 6 Jhr. wurden die großen Klöster in Orient als Lawras bezeichnet und diesen Namen erhielten dann auch die größten Klöster in Rußland. Im 17.Jhr. wurde diese Bezeichnung in den Rang eines Titels erhoben, der nur den privilegierten Klostern zustand. Das Kiewer Höhlenkloster erhielt 1688 von der Zarenregierung den Status einer „Lawra“.
Das Kiewer Höhlenkloster liegt am hügeligen Westufer des Dnepr südlich des heutigen Stadtzentrums. Der große von Mauern umgebene Klosterkomplex teilt sich in zwei Bereiche: die obere und die untere Lawra. Beide Teile umfassen eine Vielzahl von kulturell bedeutenden Kirchen, Museen sowie Mönchshöhlen, die den historischen Kern der Anlage bilden.
Auf dem unteren Gelände des Klosters befinden sich die oben erwähnten Höhlen. Die langen Höhlengänge umfassen in gewissen Abständen kleinste Mönchszellen und unterirdische Kirchen. Die Höhlen wurden aber auch als Bestattungsort verstorbener Mönche genutzt. Entlang aller Gänge stehen in Nischen die Särge vieler Mönche, deren Körper sich in den Särgen im Laufe der Jahrhunderte mumifizierten. Auch der berühmte Chronist Nestor ist in den Höhlen bestattet.
Auf dem Territorium der Oberen Lawra ist eine Reihe von historischen und sakralen Baumeisterwerken sowie Museen untergebracht. Im ausgehenden XI. Jahrhundert entstand hier der erste Bau des Klosters Maria-Himmelfahrt-Kathedrale, die während der Besetzung der Stadt im Jahre 1941 gesprengt und im Jahre 2000 wiederhergestellt wurde. Einmalig ist die Dreifaltigkeits-Torkirche. Forscher nehmen an, dass diese Kirche in der Zeitspanne 1106-1108 errichtet und nie zerstört worden wäre. Bewundernswert ist der 97 m –hohe Glockenturm, der seinerzeit der höchste Turmbau Russlands war. Es ist eigentlich unmöglich alle sehenswerten Objekte des Klosters zu beschreiben. Wir empfehlen Ihnen all das mit eigenen Augen zu sehen! Mehr als eine Million Touristen besuchen jährlich die ausgedehnten Anlagen des Höhlenklosters und und die Museen auf seinem Gelände.
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Vorsteher der Ukrainischen Orthodoxkirche
Metropolit der Ukraine Wladimir und Generaldirektor des Denkmalschutzkomplexes
Marina Gromova während des Besuches der Ausstellung „Unter Schutz und Fürbitte der Muttergottes“ in der Maria-Himmelfahrtskathedrale.
Generaldirektorin des Denkmalschutzkomplexes Frau Marina GROMOVA:
«DENKMALSCHUTZKOMPLEX SCHLUG DIE BRÜCKE DER EINIGUNG ZWISCHEN WELTLICHER KULTUR UND SAKRALKULTUR»
Auf den Abhängen des rechten Dnepr- Ufers breitet sich majestätisch das Gelände des Höhlenklosters „Lawra“, das durch goldene Kuppeln der Maria-Himmelfahrtskathedrale gekrönt ist. Kiewer Höhlenkloster ist die Wiege des Mönchtums der alten Kiewer Rus und Bollwerk von Orthodoxglauben. Der alten Überlieferung zufolge sollte der Apostel Andreas während seiner christlichen Predigtreise durch Skythen-Land die Dnepr-Abhänge gesegnet haben. Er wandte sich an seine Jünger mit den Worten: «Seht ihr diese Berge? Gottes Segen wird drauf scheinen und große Stadt mit vielen Kirchen lässt Herr Gott hier entstehen». Mit den ersten christlichen Gotteshäusern in der Kiewer Rus entstand auch das Höhlenkloster Lavra als Realisierung der prophetischen Worte des Apostels.
Heute sind die „Lawra“-Hügel – das Territorium der Nationalen Historisch-Kulturelen Pflegestätte. Deren architektonisches Ensemble besteht aus mehreren Denkmälern der XII-XX. Jahrhunderten und stellt eine riesige Exposition im Freien dar. Nachstehen folgt das Gespräch mit der Generaldirektorin des Denkmalschutzkomplexes Frau Marina GROMOVA.
– Frau Gromova, wie würden Sie den Nationalen historisch-kulturellen Denkmalschutzkomplex Höhlenkloster „Lawra“ einem Besucher vorstellen, der zum ersten Mal dessen Territorium betreten hätte?
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– Kiew ist erstaunlich reich an die für seine Gäste potenziell anziehenden Sehenswürdigkeiten. Dennoch wurde nur ein Denkmal tatsächlich die zweifellose Visitenkarte unserer ruhmreichen Stadt, das weit außerhalb der Grenzen unseres Landes bekannt ist. Ja, das ist Kiewer Höhlenkloster Lawra. Es bleibt nach wie vor eines der Hauptheiligtümer der orthodoxen Welt dank seinen einmaligen uralten Höhlen- Labyrinthen mit dem Panthéon der Heiligen. Die kulturelle und geistige Bedeutung des Höhlenklosters wurde auch von der internationalen Gemeinschaft geschätzt - im Jahre 1990 ist der architektonische Komplex Kiewer-Petschersky Lawra samt Kiewer Sophie auf die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen worden.
Unser Denkmalschutzkomplex wurde zu der Struktur, welche in der langen und komplizierten Zeitperiode ideologischer Auseinandersetzungen die historisch-kulturelle Erbschaft des hervorragenden Klosters aufbewahrte, erforschte und propagierte, indem die Brücke der Einigung zwischen weltlicher Kultur und Sakralkultur geschlagen wurde. Heute bietet den Besuchern unsere Pflegestätte der Kultur und Geschichte, deren Fondskollektionen über 70.000 Exponate zählen, die einmalige Synthese der vaterländischen Geschichte, Kultur der XI-XX. Jahrhunderte und der eigentümlichen Landschaft Kiews an.
– Wie hoch ist das Interesse seitens Kiewer und Gäste der Stadt dem Denkmalschutzkomplex Höhlenkloster gegenüber?
– „Lawra“ ist ein einmaliger und absoluter Begriff bzw. „Brand“ nicht nur für unsere Hauptstadt, sondern auch für ganze Ukraine und damit ist alles gesagt. Laut soziologischen Umfragen betreffs Museen und deren Referenzen, soll die Nationale Pflegestätte der Kultur und Geschichte Kiewer-Petschersky Lavra die Prioritätsposition besitzen, was die Besucherzahl sowie die Popularität als Ort der Freizeitverbringung betrifft. Nach Angaben der Statistik wurde unser Denkmalschutzkomplex im vorigen Jahr von 724185 und in der ersten Hälfte dieses Jahres von mehr als 330000 Gästen besucht.
– Mit welchen Fragen bzw. Problemen wenden sich heute die Mitarbeiter des Denkmalschutzkomplexes an die öffentliche Meinung? Welche Maßnahmen bzw. Vorhaben, die hier vorgenommen werden, das Interesse bei ukrainischen und ausländischen Wissenschaftlern auslösen?
– Unser Denkmalschutzkomplex gilt als eine kompetente wissenschaftliche Forschungsanstalt. Die wissenschaftliche Tätigkeit erfolgt in folgenden Richtungen: wissenschaftliche Forschungsarbeit, wissenschaftliche fondsgebundene Arbeit, wissenschaftliche Expositionsarbeit und wissenschaftliche Aufklärungsarbeit. Unter den Mitarbeitern gibt es Doktoren und Kandidaten der Wissenschaften. Ihre Prioritäten beziehen sich gewiß auf die Erforschung der Fondskollektionen des Denkmalschutzkomplexes, seines architektonischen Ensembles, der Geschichte des Höhlenklosters nicht nur im Kontext der ukrainischen Geschichte und Kultur, sondern auch im Kontext der Geschichte der Orthodoxkirche, der Geschichte des Rechtes sowie Geschichte der Gründung und Entwicklung von Klosterkomplexen in Kiew.
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Für ukrainische und europäische wissenschaftliche Gemeinschaft wurden die durch unseren Denkmalschutzkomplex jährlich durchgeführten drei Konferenzen schon zur Tradition. Das sind: „Mogiljanskije Vorlesungen“, „Das orthodoxe Christentum — Wissenschaft — Gesellschaft: Fragen des Zusammenwirkens“, „Nestors Studios“. A diesen wissenschaftlichen Versammlungen nehmen die Vertreter der wissenschaftlichen Anstalten aus Russland, Polen, Bulgarien, Weißrussland, Rumänien, USA, Israel teil. Traditionell wurde auch Dialog mit Kollegen von Staatlichem historisch-kulturellen Denkmalschutzkomplex „Moskauer Kreml“, Zentralem Museum der altrussischen Kunst namens A. Rubljow, Staatlicher Ermitage (St. Petersburg), der Föderativen staatlichen Anstalt „Staatliche Tretjakow- Gemäldegalerie“, Nationalem Kunstmuseum der Republik Weißrussland, Akademie namens Jan Dlugosh (Polen) und anderen.
Im Zeitraum März – Mai 2010 konnte das italienische Publikum die Ausstellung „Goldene Epoche der ukrainischen Ikone XVI—XVII Jahrhunderte“ besuchen, die in der Stadt Ancona präsentiert wurde. Die amerikanische Öffentlichkeit hatte neulich die Möglichkeit sich mit eigentümlichen Mustern des nationalen ukrainischen Kulturerbes vertraut gemacht werden; dessen Bestand beinhaltete: die alten Ikonen, Kreuze, Liturgietrachten, alte Bücher etc. Diese Präsentation fand in Museum der biblischen Kunst in New Jork in Rahmen des internationalen Ausstellungsprojektes „Ukraine für die Welt“ statt.
Das Nationale historisch- kulturelles Kiewer Petschersky Museumsreservat Lawra steht in aktiver Zusammenarbeit mit der Nationalen UNESCO- Kommission der Ukraine.
Im Rahmen des durch UNO und UNESCO proklamierten 2010 Jahres als Internationales Jahr der Annäherung der Kulturen, fand im November in der Ukraine das internationale Seminar „Rolle der religiösen Gemeinden in der Verwaltung von Objekten des Weltkulturerbes“ statt, an dem die Vertreter des Vorstandes von UNESCO-Weltkulturerbes teilgenommen haben. Sein Hauptanliegen ist eine Plattform für Diskussionen und Dialog zu schaffen, zu welchen die bekannten internationalen Experten, nationale Regulativanstalten, örtliche Leitungen und Vertreter verschiedener religiösen Gemeinden der Welt herangezogen werden könnte, die zu einem Entschluss über die Verbesserung der langfristigen Verwaltung solcher Objekte kommen würden. Das Seminar konzentrierte sich auf dem Erlernen und praktischer Anwendung des nationalen und internationalen Rechtes zwecks der Zusammenarbeit zwischen den Staaten und religiösen Gemeinden bezüglich der Aufbewahrung und des Unterhalts von Objekten des Weltkulturerbes und Diskussionen über die Rolle der religiösen Gemeinden in diesen Angelegenheiten.
Die Aufklärungsarbeit des Museumsreservates ist auch recht aktiv. Es genügt als Beispiel unsere kostenfreie Vorlesungsreihe „Kiewer Petschersky Lawra. Geschichte und Gegenwart“ zu erwähnen, welche seit Ende 1990-er durchgeführt wird.
In diesen Jahren wurden Zuhörer dieser Vorlesungen die Schüler, behinderte Kinder der Internatsschulen, Studenten, Veteranen der Arbeit, kinderreiche Familien uns sogar die Verurteilten. Unser Museumsreservat ist anscheinend das einzige unter den Museumsanstalten der Ukraine, welches in den Weisenhäusern die Lektionen organisiert. Im Rahmen der erwähnten Vorlesungsreihe lesen unsere Wissenschaftler ca. 150 Lektionen jährlich, an denen von 5000 bis 7500 Zuhörer teilnehmen.
– Die letzten zwei Jahre hat die Regierung für die Restaurierung der architektonischen Denkmäler von Kiewer Petschersky Lawra recht bedeutende Kosten ausgegeben. Wie wurden diese eingesetzt?
– Laut Verordnung des Ministerkabinetts der Ukraine von 14.04.10 sieht das Zielprogramm der Vorbereitung und Durchführung der Fußballmeisterschaft „Euro 2012“ die Finanzierung von 147 Mio. 650.000 Hryvna vor. Diese Kosten sollten für verschiedene Instandsetzungsarbeiten eingesetzt werden: gegen Bergrutsche, Wiederherstellung und Restauration von Denkmälern auf dem Gelände des Museumsreservates etc. im Zeitraum 2008-2011. In den Jahren 2008-2009 wurden aus dem Staatshaushalt unmittelbar für Denkmalschutzkomplex 2 Mio. 943.000 Hryvna ausgegeben. Für diese Kosten wurden einige Instandsetzungsarbeiten vorgenommen und wissenschaftliche Projektierungsdokumentation ausgearbeitet. In diesem Jahr steht auf dem Programm die Finanzierung von 41 Mio. 900.000 Hryvna.
– Bekanntlich ist, dass für den Bau der Marie-Himmelfahrtskathedrale 100 Hryvna in den alten Zeiten benötigt worden war. Interessant ist, wie hoch sind die Kosten für heutige Wiederherstellung der Kathedrale? Wie lange werden diese Arbeiten dauern?
– Es ist nach dem heutigen Stand bekannt, dass die Wiederherstellungskosten ca. 221 Mio. Hryvna ausmachen. 61 Mio. davon sind schon für entsprechende Arbeiten verbraucht worden. Heute werden die komplizierten Arbeite am inneren Interieur durchgeführt.
– Hat „Lawra“ die Mäzene? Wer und wie hilft dem Museumsreservat bei seiner Lebenstätigkeit im Alltagsleben?
– Dank der Unterstützung seitens Regierung, und zwar des Ministeriums für Kultur und Tourismus der Ukraine erhalten wir genügende Finanzierung für die Lösung sämtlicher Fragen und Probleme, die ab und zu auftauchen.
– Letzte Zeit sind die Gerüchte im Umlauf, dass die Vernichtung von historischen Denkmälern auf dem Territorium von Kiewer Petschersky Denkmalschutzkomplexes Lawra dessen Ausschließung aus der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes verursachen könne. Inwieweit es möglich sei, und ob es tatsächlich Lawra etwas gefährdet?
– In der Ukraine gibt es zurzeit nur drei architektonischen Perlen, die durch UNESCO als Denkmäler der Weltbedeutung und Objekte des Weltkulturerbes der Menschheit anerkannt worden sind. Zwei darunter sind Denkmalschutzkomplex Kiewer Petschersky Lawra und Sophien- Kathedrale, die am 10.12.1990 ins UNESCO-Register unter einer Nummer eingetragen wurde. Der Staat, auf dessen Territorium solche Sehenswürdigkeiten vorhanden sind, trägt die Verpflichtung nicht nur vor seinen Bürgern, sondern auch vor ganzen Menschheit dieses kulturelle Erbe hüten, erforschen und popularisieren zu müssen.
Ich bin der Ansicht, dass oben erwähntes Gerede die Leute gehen lassen, denen das Image ihres Landes gleichgültig ist. Im Mai 2009 haben wir die UNESCO- Mission empfangen. Sie hat uns tatsächlich einige Verweise erteilt, welche wir berücksichtigen und die Situation entsprechend korrigieren müssen. Ich bin sicher, wir schaffen es, weil unsere Regierung die Wichtigkeit dieser Angelegenheit gut versteht.
Über die Ausschließung unseres Denkmalschutzkomplexes aus der UNESCO-Liste geht es überhaupt nicht. einbüßen Um solche Entscheidung treffen zu können, soll dem Denkmal zuerst sein Weltwert entzogen werden. Anders zu sagen – es muss das Hauptmerkmal vernichtet werden, für welches dieses Denkmal ins UNESCO-Verzeichnis aufgenommen wurde. Z.B., auf der Tagung des Komitees des UNESCO-Weltkulturerbes wurde auf Anliegen Deutschlands im vorigen Jahr die Sehenswürdigkeit – das Tal des Flusses Elbe in Dresden aus UNESCO-Liste zurückgerufen. Motivierung: Bau einer Brücke im Kern der kulturellen Landschaft des Denkmals. Für die Stadt wurde dies wichtiger, als auf der UNESCO-Liste zu bleiben. In der Ukraine sieht die Situation anders aus: die Sehenswürdigkeiten sind unverletzlich, sie entwickelten sich und die Regierung investiert hierfür.
– Was kann Sie als Leiterin des Denkmalschutzkomplexes wahrscheinlich sehr beunruhigen?
– Wichtige Frage ist der Abschluß aller notwendigen Renovierungs- und Restaurationsarbeiten. Ich bin sicher, dass unter Obhut und mit Hilfe des Staates bleibt der hohe Titel unseres Denkmalschutzkomplexes Lawra als Perle der Orthodoxwelt erhalten. Die Eintragung jeglicher Denkmäler ins UNESCO-Verzeichnis verbietet die evtl. Erwerbe von Grundstücken, Privatisierung von Objekten, Bau etc. auf dem Denkmalschutzterritorium. In dieser Hinsicht haben wir umgehend einige administrativen Fragen in der nächsten Zukunft zu lösen. Es geht vorwiegend über die Unterstellung des Vermögens des Museumsreservates dem Staatseigentum.
Es wird die optimale Finanzierung der Restaurationsarbeiten fördern und den Anforderungen des Haushaltkodexes der Ukraine entsprechen. Die Objekte der nationalen Bedeutung müssen zum Staatseigentum gehören. Diesbezüglich stehen wir jetzt in enger Zusammenarbeit mit dem botanischen Garten.
– Im Jahre 2051 findet das 1000-jährige Jubiläum von Kiewer Höhlenkloster statt. Wie stellt sich es unserer Nachkommenschaft vor?
– Ich bin überzeugt, dass zu diesem Jubiläum der ganze Umfang von notwendigen Arbeiten vollzogen werden soll, damit die kommenden Generationen das einmalige orthodoxe Denkmal der ganzen Menschheit genießen könnten. Allerdings hängt vieles von uns ab, von denen, die heute leben und arbeiten.
Media Center «Prime Excursion Bureau».
August 2010