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Seine Kandidatur hatte man vor zum Nobelpreis aufzustellen. Dabei im Apogäum der sowjetischen „Stagnation“ kam diese Initiative seitens… ukrainischer Diaspora. Selbst diese Tatsache spricht dafür, dass das Gedenken an ihn von nachkommenden Generationen behalten werden sollte.
Nikolai Bazhan (1904-1983) hatte sehr viel geschaffen bevor er zum Klassiker, stellvertretendem Vorsitzenden des Ministerkabinetts der UdSSR, Preisträger, Volksdeputierten, Ordenträger etc. wurde. Die von ihm in 1920-30-er Jahren geschaffenen Werke wurden nicht nur zum „Goldenen Fonds“ der ukrainischen Literatur, sondern auch die echten Höchsterrungenschaften. Nicht von ungefähr wurde es beabsichtigt Bazhan gerade aufgrunde dieser Werke zum Nobelpreis aufzustellen.
Zu seinen 30 Jahren wurde er einer der markantesten Dichter der Ukraine und es schien, dass das Geschick für ihn nachher gebürgt hätte: er war einer der wenigen, die im Wirbel der „blutigen Säuberungen“ 1934-39 am Leben geblieben waren. Neben Maxim Rilsky und Jurij Janovsky war er seit 1935 jede Nacht um ein Haar vor Verhaftung und die Erinnerung an jene schrecklichen Nächte, die durch Repressalien umgekommenen Freunde und Kollegen blieb in seinem Gedächtnis bis zum Lebensende.
Gerade deshalb pflegte sich Bazhan in 1950-er als Chefredakteur der Sowjetischen Enzyklopädie maximal zu bemühen seinen Schuld ihnen gegenüber – die seinen bitteren Kelch geleert hatten - „tilgen“ zu können, indem er versuchte der neuen Generation der ukrainischen Leser wenigstens kärgliche Vorstellung über die „erschossene Wiedergeburt“ beizubringen.
Die Memorialwohnung von N. Bazhan befindet sich im selben Haus, wo auch die von P. Titschina. Sie ist die Zweigstelle des Nationalen Literaturmuseums der Ukraine. In der Wohnung sind die Lebensweisebesonderheiten des Schriftstellers erhalten, insbesondere, dass nicht so viel Zeit seit seinem Ableben vergangen ist. Nur hier kann man eine wahrheitsgetreue, pathos- und anklagelose Erzählung über das Leben des Klassikers und seine Zeit, genauer gesagt – seine „Zeiten“ hören, denn Bazhans Leben enthält vieles, was hinter den Seiten der Lehrbücher, Artikel, Monographien etc. geblieben ist…