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Nikolai Dmitrijevitsch Strazhesko ist die Prominenz nicht nur der ukrainischen, sondern auch der Weltmedizin. Er könnte bestimmt für seine Errungenschaften in der Medizin mit dem Nobelpreis ausgezeichnet werden… Doch lebte er im Land hinter dem„eisernen Vorhang“, woher es zu kompliziert war sich mit eigenen echten Entdeckungen in die restliche Großwelt „durchzusetzen“.
Strazesko war der erste, wer den Myokard-Infarkt beschrieben hatte und nur dafür sollen wir über die Errungenschaften dieses Menschen wissen. Der Nachkomme der ukrainischen Kosaken (stammt aus derselben bekannten Konaschewitsch- Kosakendynastie, aus welcher auch der berühmte Hetmat Konaschewitsch-Sagaidatschny satmmt) wurde 1876 in Odessa geboren. Er erhielt eine glänzende Ausbildung, hatte ausgezeichnete musikalische Begabungen, hatte Vorliebe für Malerei. Mit Auszeichnung absolvierte er das Richelieu-Lyzeum in Odessa sowie die Medizinische Fakultät der Kiewer Wladimir-Universität. Als sein Lehrausbilder wurde der bekannte Internist Wassiliy Obraszov, der auf seinen weiteren Lebenslauf und wissenschaftliche Tätigkeit einen äußersten Einfluss ausgeübt hatte.
1902 legte Nikolai Strazhesko die Prüfung für den wissenschaftlichen Doktorgrad ab und war zwei Jahre lang in Sankt Petersburg unter der Leitung des Akademiemitgliedes Ivan Pavlov tätig. 1904 verteidigte er erfolgreich Doktordissertation an der Militär-Medizinakademie und wurde zum Doktor der Medizin promoviert.
Nikolai Strazhesko hatte eine große Praxis in den Kliniken solcher Großstädten wie Paris, Berlin, Sankt Petersburg, Kiew gemacht. In Kiew galt er für einen der populärsten und hoch bezahlten Ärzte. Unter seinen Patienten waren auch die berühmte damals Persönlichkeiten wie die Schauspielerin Maria Sankovetskaja, Regisseur Nikolai Sadovsky, Architekt Vladislav Gorodezky und andere. Er war Delegierte einiger medizinischen Weltkongresse und einer der jungten Prominenzen der therapeutischen Kongresse jener Zeit. Seine Werke über die Pathologie des Herzundgefäßsystems wurden in bekannten europäischen Zeitschriften veröffentlicht.
1910 schrieb Strazhesko zusammen mit seinem Lehrausbilder Obraszov das Werk „Über Thrombosis der Koronarherzarterien“, das eine große Errungenschaft in der medizinischen Wissenschaft derzeit war.
Nikolai Strazhesko führte eine aktive pädagogische Tätigkeit. Dank ihm wurde in Kiew ein medizinisches Fraueninstitut gegründet. Während des Ersten Weltkrieges leistete es eine große Arbeit in der Organisierung der Hospitale, um alle mögliche Hilfe den Kranken, Verwundeten und Flüchtlingen zu gewähren.
Nach dem bolschewistischen Umsturz blieb Professor Strazhesko in der Ukraine, obwohl seine zwei Tochter nach Frankreich auswanderten. Im Jahre 1925 organisierte Professor Strazhesko den ersten Kongress von Internisten in der Ukraine und zwei Jahre später wurde zum Vorsitzenden der Therapeutischen Gesellschaft der Ukrainischen Sowjetischen Sozialistischen Republik (USSR) und zum Vorsitzenden der Allunionsgesellschaft der Therapeuten.
Die Exposition des Museums verfügt über einige Sachen persönlichen Gebrauchs von Strazhesko, seltene Ausgaben seiner Werke, Originalfotos, Forschungsunterlagen, die mehr als 70 Jahre zuvor vollzogen wurden. Die Führung erzählt auch über die letzte Lebenslaufperiode des Wissenschaftlers, der 1943 zum Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR ausgewählt wurde.
1952 wurde der schon bejahrte Akademiker vor die Wahl gestellt: entweder stimmt er der Beschuldigung gegen seinen Schüler V. Wassilenko zu, der vom Geheimdienst in der sog. „Angelegenheit gegen Ärzte“ festgenommen wurde, oder büßt er an sein all erreichtes Wohl ein, oder können noch weitere „seriöse“ Folgen für ihn kommen.
Es ist unbekannt geblieben, wie konnte die totalitäre Macht mit der weltweit anerkannten Prominenz der Medizin vorgehen. Die letzte Rückfahrt aus Moskau 1952 hatte dem Akademiker einen erbarmungslosen Schlag versetzt, der für ihn verhängnisvoll wurde. Kurz darauf starb Nikolai Strazhesko vom Herzinfarkt – der Krankheit, gegen die er sein ganzes Leben lang gekämpft hatte.
Das Museum ermöglicht dem Besucher die Vorstellung nicht nur über die professionelle Tätigkeit und bürgerliche Position des Gelehrten zu kriegen, sonder auch über ihn als einen Menschen, Sammler, echten Vertreter der „klassischen“ Intelligenz zu erfahren. Srtazhesko liebte und schätzte sehr hoch die Musik, interessierte sich sehr für Theater. Seine Gemäldesammlung von namhaften Malern, wie Aivazovsky, Wasnezov, Polenov, Repin, Surikov etc. war einer Museumskollektion ebenbürtig. Über all das kann man während des Besuches des Museums vom berühmten Mediziner erfahren.