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Er war ein Genie. Ukrainischer Michelangelo - so nennt man Ivan Kawaleridze. Einer der größten ukrainischen „Meister“ des vergangenen Jahrhunderts. Wie einem Talent seiner Größe eignen ist, war er nicht eindeutige Persönlichkeit, Philosoph im Schaffen, Denker von der Kunst.
Selbst das Vorhandensein von solch vielfältigen Talenten: Bildhauer, Kino-Regisseur, Dramatiker zeugt über das Niveau des ihm zugeteilten Talents und die metaphorische, epische Art der Wahrnehmung der Realität von Ivan Kavaleridze. Seine Filme nennt man „plastisch“; dieser Fachausdruck gilt mehr für Bildhauerei und die von Kavaleridze geschaffenen Gestalten werden bald als kubisch deutliche, bald als zerrissene und aus Steinscholle auferstandene assoziiert… All dies verrät die heiße Seele des Autors, seine „Denkenweise“ durch das Hert beim Schaffen jedes Meisterwerkes.
Ivan Kavaleridze (1887-1978) hat fast ein Jahrhundert in der Ukraine gelebt. Sohn des georgischen Bauers, dessen Vorfahren aus Kaukasus hierher gebracht wurden, hat seine „Sucht“ nach Freiheit angeblich im Blut geerbt.
Kavaleridze akzeptierte die Revolution, da er in dieser eine Quelle der schöpferischen Inspiration sah. Er saugte die Ideen des revolutionären Erwachens ein, doch hatte die Metapher dieses Erwachens so wiedergegeben, dass die „orthodoxe kommunistische Maschine der Kunst“ diese nicht „verdauen“ vermag.
Schon die ersten Monumente von Kavaleridze, wie das Schevtschenko-Denkmal in der Stadt Romny und Artjom-Denkmal in Swjatogorst, riefen die Beschuldigungen im Formalismus hervor. Abgesehen davon, ist der damalige Kavaleridze in die Geschichte als der hervorragendste ukrainische Bildhauer-Kubist eingegangen. Die von ihm geschaffenen Denkmäler stehen bis heute in den ukrainischen Städten und erzählen über die Epoche der rasenden Suchen und Kämpfe zw. verschiedenen Strömungen in der Bildhauerei.
Ihn reizten die Gestalten von Schevtschenko, Skovoroda, Prometheus. Seine Schaffenstätigkeit in Kiew dauerte 67 Jahre lang – vom Denkmal für Fürstin Olga (1911) bis zum Monument für berühmten ukrainischen Philosophen Grigory Skovoroda (1978). Zur postumen Anerkennung der Meisterschaft von Kavaleridze wurde das dem Großfürsten Jaroslav dem Weisen gewidmete Denkmal (1997), welchem die von Kavaleridze 1959 geschaffene Statuette zugrunde liegt.
Ende 1920-er hatte sich Kavaleridze vorgenommen, eine Kinotrilogie über den Kampf des ukrainischen Volkes für die Unabhängigkeit zu schaffen. Die von Schevtschenko in seiner Poem „Gaidamaki“ gelegten Ideen, inspirierten Kavaleridze Schaffen des Filmes „Platzregen“ (1929). Weiterhin fand das epische Werk von Schevtschenko-Revolutionär seine Realisierung in den Filmen „Koliiwschtschina“ (1933) und „Prometheus“ (1935). Es entstanden auch solche Filme wie „Perekop“ (1930), §Natalka Poltavka“ (1936), „Saporozhez za Dunajem“ (1938).
Diese Verfilmungen der Klassik durch Ivan Kavaleridze wurden zum hervorragenden Beitrag für ukrainische Filmindustrie, kennzeichneten seine revolutionär-romantische, epische Richtlinie.
Das Museum des großen Ukrainers mit dem georgischen Namen entstand auf dem Andreas-Abstieg im Jahre 1993. Hier werden die zahlreichen Modelle, Projekte, Skulpture, Plastiken, Fotos, Handschriften, Archivunterlagen, Video-Kassetten mit Filmen des Künstlers aufbewahrt.