Es entstand als Museum bei der Kiewer Organisation der Gesellschaft „Memorial“. Ukraine hat Glück – in der werden die Programme der Recherche und der Verewigung der Opfer von Repressionen unter Vorwand der „Erziehung von patriotischen Aussichten auf die Geschichte“ noch nicht eingeschränkt. Das bolschewistische/kommunistische Regime ist in die Ukraine auf den Bajonetten gebracht worden und sich durch die langfristige Gewalt bestätigt, wurde in den letzten Jahrzehnten seiner Existenz etwas „schlaff“. Doch die enormen Verbrechen, welche die „heldenmütigen“ Kämpfer für das gemeinsame Glück auf der Erde verübt hatten, sollen nicht ignoriert werden. Die Handlungen von sowjetischen Parteibehörden, der „Strafmaschine“ des Bolschewismus, welche die verbrecherischen Gräueltaten gegen ukrainisches Volk ausübte, sind dank der mühsamen Arbeit des Museumspersonals dokumentiert worden.
Das Museum wurde am 30. November 2001 im Gebäude der Kiewer Stadtorganisation der Ukrainischen Gesellschaft „Memorial“ namens Wassil Stus gegründet. Am 26. Mai 2007 wurde es in „Museum der sowjetischen Okkupation“ umbenannt. Dieser Name schockiert manche Leute, doch nach dem Besuch des Museums begreift man die „Rückseite der Wahrheit“. Es gibt hier nichts übriges und erdachtes – alles basiert auf den erhaltenen Dokumenten.
Als zentrale gilt von Anfang an die Exposition: „Der Vergessenheit nicht unterliegt: Chronik der kommunistischen Inquisition 1917-1991». Mit der Zeit wurde der Museumsbestand durch weitere Expositionen erweitert: „Kiewer Martyrology (die durch kommunistisches Regime vernichteten architektonischen und historischen Denkmäler)“, „Ukrainisches Solovki (kommunistisches KZ in Sibirien“, „Hungersnot in Fotosunterlagen“.
Im Jahre 2010 entstand noch eine Exposition – „Volkskrieg“, die über die bauern-kosakischen Aufstände in der Ukraine im Zeitraum 1917-1932, die fast vergessene Seite des Bauernwiderstandes dem Bolschewismus gegenüber berichtet sowie über die Verbrechen des Geheimdienstes „Tscheka-GPU“ jener Periode erzählt.
Im Gebäude des Museums gibt es eine Aula für 75 Plätze, wo die Möglichkeit besteht die offenen Lektionen, Dokumentarfilmvorführungen in der historischen Thematik über die Zeiten der kommunistischen Herrschaft zu veranstalten. Die Videotheke zählt über 80 Voll,- und Kurzfilme.
Für die Planung von Lektionen, offenen Stunden, Führungen etc. sind die Materialien in der Hauptexposition in nachstehender Reihenfolge dargestellt:
- System von KZ in der UdSSR
- Bolschewistisches Umsturz und Beginn des Terrors (1917-1920)
- UdSSR ist auf Hunger und Gewalt geboren worden (1921-1923)
- Der Wert von Industrialisierung und Zwangskollektivierung (1924-31)
- Ukrainisches Holocaust (1932-1933)
- Zusammenbruch der Ukrainisierung und der „Große Terror“ (1934-1938)
- Komplott von zwei Diktatoren und dessen Folgen (1939-1941)
- Letztes Jahrzehnt der Stalin-Diktatur (1942-1952)
- Dritter Schlag von Hungersnot (1946-1947)
- „Frostiges Tauwetter“ (1953-1965)
- „Blutloser Totalitarismus“ (1965-1985)
- „Collapsus“ (1986-1991)