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Hydria, Amphora, Situla V Jh. vor Chr. , Siedlung Peschtschanoje, Tscherkasy-Gebiet |
Nationalmuseum der Geschichte der Ukraine |
dekorative Vase, Anfang des ХХ. Jhs. Süd-China, Kanton |
Adresse: Kiew, Wladimirskaja-Str., 2
Telefon: +38 (044) 2784864.
Arbeitszeit: 10:00 - 17:00
Feiertage: Mittwoch.
Das Nationalmuseum der Geschichte der Ukraine nimmt seinen Anfang 1899, als im Stadtmuseum des Altertums und der Kunst auf der heutigen Gruschevsky-Straße die Archäologische Ausstellung eröffnet worden war. Die offizielle Eröffnung und die Einweihung des Museums fand am 23. Dezember 1904 statt, welches damals den Namen „Kiewer Kunst-, Industrie-, und Wissenschaftsmuseum des Imperatoren Nikolai Alexandrowitsch“ erhielt.
Im Jahre 1935 hatte das Museum seine Stelle gewechselt. Es wurde ins Museumsstädtchen auf dem Gelände des Kiewer Höhlenklosters versetzt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Museumskollektion in die Stadt Ufa abtransportiert und 1944 nach der Befreiung unserer Stadt nach Kiew zurückgebracht. Die ganze Exposition wurde im Gebäude der ehemaligen Kunstschule auf dem Altkiewerberg untergebracht. In diesem Haus befindet sie sich bis heute.
Als besonders wertvoll gelten die archäologischen und numismatischen Sammlungen des Museums. Nicht weniger interessant sind die Kollektionen der Feuerwaffe und blanken Waffe, Ethnographie, einmaligen Bücherauflagen, Gegenstände aus Glas und Porzellan.
Heutiger Museumsbesitz zählt über 800.000 Denkmäler der Geschichte und Kultur. Außer der Hauptexposition vertritt das Museum noch einige Ausstellungen, wie: „Auszeichnungen der Länder aller Welt“, „Aus der Geschichte des Geldverkehrs in der Ukraine“, „ «Serge Lifar. Leben für Tanz“.
Generaldirektor des Museums
Generaldirektor des Nationalen Museums für Geschichte der Ukraine
Sergei Tschaikowsky
Sergei TSCHAIKOWSKY:
«WICHTIG IST DIE GESCHICHTE FÜR NACHKOMMEN ZU BEWAHREN»
Ob es für Sie interessant zu erfahren ist, wo und wie die Vorfahren der gegenwärtigen Ukrainer lebten? Wie hatten sie die Erde angebaut, die Städte gebaut, ihre Heimat verteidigt? Wenn schon, besuchen Sie bitte das Nationalmuseum für Geschichte der Ukraine, das im historischen Zentrum Kiews liegt, gerade dort, wo sich während der Kiewer Rus die Paläste von Kiewer Fürsten befanden.
Nationalmuseum für Geschichte der Ukraine ist eines der mehr besuchten Museen in Kiew. Hier wirken über 15 Expositionen. Die ganze Museumsexposition zeigt die gesellschaftlichen Entwicklungsetappen auf dem Territorium der Ukraine vom tiefen Altertum bis zur Gegenwart. Unter den Exponaten sind zu sehen: Gegenstände des Alltagslebens aus Tripolye Siedlungen, Waffen, Rüstungen des uralten Nomadenvolkes Polovtsy, verschiedene Unterlagen und Museumsgegenstände aus der Zeit der Kiewer Rus, Epoche der Sowjetmacht und Periode der Unabhängigkeit.
Das Museum wurde 1904 gegründet. Als Grundlage für dessen Sammlung wurde die archäologische Ausstellung von 1899, welche im Gebäude des heutigen Nationalen Kunstmuseum untergebracht war. Die Gründer des Museums waren die bekannten ukrainischen Wissenschaftler – Archäologen Nikolai Beljaschevsky und Vikenty Chwoika, Ethnograph Scherbakovsky und andere. Die erste Zeit existierte das Museum dank materieller Unterstützung der Mäzene und erst 1909 erhielt es die staatliche Jahressubvention. Im Jahre 1944 wurde die Museumssammlung ins Gebäude der ehemaligen Kunstschule auf dem Altkiewerberg umgezogen, wo sich diese bis heute befindet.
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Museumsgebäude | Die Besucher betrachten die einmaligen Münzen | Фундамент Десятинной церкви |
Besonderen Wert besitzen die archäologischen Kollektionen. Darunter sind vom großen Interesse die Artefakte der Mezinsky- und Kirillovsky- Niederlassungen aus der Steinzeit, der Tripolier Ackerbaustämme und anderer Kulturen/Zivilisationen der Kupfer-und Bronzeepochen, der Periode von Frühslawen und altrussisches Staates – Kiewer Rus. Das Museum verfügt über die kostbaren Sammlungen von blanken und Schusswaffen, Ethnographie, Numismatik, Bonistic und Faleristik, einmaligen Bücherausgaben, Gegenständen aus Glas und Porzellan. Außer Hauptexposition, die der ukrainischen Geschichte gewidmet ist, sind im Museum noch weitere thematischen Ausstellungen vorhanden, wie „Tripolije-Welt“, „Auszeichnungen verschiedener Länder“, „Aus der Geschichte des Geldumlaufs in der Ukraine“, „Serge Lifar. Leben für Tanz“.
Kutsche von Imperatorin Elisabeth und einmalige Münzensammlung
Sind Sie neugierig drauf, mit welcher Kutsche die Imperatorin Elisaweta (Elisabeth, Tochter des Zaren Peter I) gefahren war, so würden wir diese Ihnen gerne in einem der Museumssäle zeigen. Bei der Erforschung der Vergangenheit waren unsere Zeitgenossen durch Märchenpracht des Hofes von Imperatorin Elisaweta und ihrer feierlichen Ausflügen überrasch. In der Museumsexposition ist ein einziger Typ der leichten Kutsche „Coupe“ der ersten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts vertreten. Das ist eine Paradekutsche der Imperatorin, welche sie dem Kiewer Metropoliten Zaborovsky während ihres Aufenthalts in Kiew 1744 geschenkt hatte. Im Jahre 1903 wurde diese schicke Karosse, die sich eine längere Zeit im Hof des Metropoliten der Sophien Kathedrale befand, dem Kiewer Stadtmuseum übergeben, das mir der Zeit zum Nationalen Museum der Geschichte der Ukraine wurde.
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Das berühmte Pektoral aus der holographischen Ausstellung |
Kutsche der Kaiserin Elisabeth | Mutter Gottes-Ikone aus der holographischen Ausstellung |
- Dies ist nur eines von unseren Exponaten, - erzählt der Generaldirektor des Museums Herr Sergei Tschaikowsky. – Besonders stolz sind wir auf die archäologischen und numismatischen Kollektionen und holographische Ausstellung. Sie werden sorgfältig erweitert und unterhalten. Denn es sehr wichtig ist die Geschichte des ukrainischen Volkes für unsere Nachkommen zu erhalten. Die numismatische Kollektion unseres Museums ist die größte in der Ukraine. Sie zählt über 120.000 Münzen und wird schon fast 200 Jahre gesammelt. Ehrlich zu sagen, es gibt doch wenige Analoge zu den Münzen, welche wir im vorigen Jahr von SBU (Sicherheitsbehörde der Ukraine) erhalten haben. SBU hat uns und dem Museumskomplex „Kunstarsenal“ 37 Gold- und 294 Silbermünzen übergeben. Die ersten wurden 2008 während der Grenzeüberquerung zw. Ukraine und Polen bei einem Bürger Russlands konfisziert und die zweite Sammlung - auch bei einem Russen, der diesen Schatz in einer Kiste mit Werkzeugen seines PKWs schmuggeln wollte. Diese Münzen besitzen großen historischen Wert, indem sie fast vor drei Jahrhunderten geprägt worden sind. Die goldenen Münzen sind Mitte XIX. Jahrhunderts im Russischen Imperium und Deutschland hergestellt worden. Die silbernen Münzen werden als sog. „sibirischen“ bezeichnet, welche im Zeitraum 1766-1781 in einer begrenzten Menge direkt in Sibirien geprägt worden waren. SBU hat uns auch früher die Ikonen, Haushaltgeräte, allerlei Gegenstände aus der Zeit von Kiewer Rus und späteren Zeiten übergeben. Dank dieser Zusammenarbeit mit SBU geraten die beschlagnahmten Schätze nicht in die privaten Hände, sondern zum Nationaleigentum wurden.
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St.Michael-Basrelief, das einst auf dem Rathaus aufgestellt war | Themidos-Statue |
Es ist zum oberen Bericht hinzuzufügen, dass sich mit der Verteilung von Münzen zwischen den Museen der entsprechende Staatliche Kontrolldienst befasst. Diese Behörde ist auch für Transfer von Kulturwerten über die Staatsgrenze der Ukraine beauftragt. Zufolge der aktuellen Gesetzgebung gilt als führende Anstalt, welcher die Wertgegenstände und die Schätze für die Erhaltung übergeben werden sollen, das Nationale Historische Museum. Andere Museen werden durch die Sachverständigenkommission dieser Behörde bestimmt, so der Vorsitzende des Staatlichen Kontrolldienstes Herr Jurij Savtschuk.
Museum im Koffer
Stolz der Museumsexposition, nach der Aussage des Direktors Sergei Tschaikowsky, ist auch die holographische Wanderausstellung „Goldene Schatzkammer der Ukraine“, die schon in vielen Ländern der Welt präsentiert worden ist. Die Pariser, Moskauer, Vertreter der ukrainischen Diaspora in ferner sibirischer Ortschaft Tjumen haben sie bewundert. Auf mich persönlich haben die holographischen Darstellungen von einmaligen Reliquien der ukrainischen Geschichte einen sehr großen Eindruck gemacht. Diese Kollektion wurde von Jointventure „Holographie“ und Mitarbeitern des Historischen Museums der Ukraine geschaffen.
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Ukrainische National trachten | In einem der Säle |
Wodurch ist die Exposition interessant? Die künstlerischen Hologramme wiedergeben die globalen Migrationsprozesse auf dem Territorium der Ukraine von den letzten 8.000 Jahren. Hier sind ca. 30 holographischen Abbildungen zur Schau gestellt, auf denen die unschätzbaren Museumsraritäten, wie Schallen, Frauenschmuck, Becher etc. dargestellt sind. Dabei sind die Ausmaßen jedes Gegenstandes mit Mikron-Genauigkeit wiedergeben. „Denn das holographische Aufnahmeverfahren gewährt nicht nur die dreidimensionale Abbildung, sondern zeigt auch die kleinsten Details, — erklärt der stellvertretende Generaldirektor des Museums Ivan Jawtuschenko. — z.B., die Wolllocken auf den Tierfellen, welche der Meister auf dem Skythen-Pektoral dargestellt hatte, sind so winzig, dass sie nur unter der Lupe betrachtet werden können. Diese Wolllocken sind auch auf den holographischen Abbildungen zu sehen. Die Originalen zwecks internationalen Ausstellungen auszuführen ist sehr problematisch: es tauchen viele Schwierigkeiten mit Verzollung, Versicherung, Bewachung etc. auf (die durchschnittlichen Aufwendungen könnten bis und über 15 Mio. Euro erreichen). Viele Gegenstände sind soweit brüchig/ spröde, dass keinem Transport unterliegen und werden im Museumsfonds aufbewahrt. Die dreidimensionalen Hologramme ermöglichen die Meisterwerke der ukrainischen Kultur seit Tripolje-Zeiten bis Kosakentum ohne jegliche finanzielle Aufwendungen vorzuführen. Die Ausstellung wird dadurch viel mehr mobiler, so eine „Museum im Koffer“, der leicht und praktisch aus einem ins andere getragen wird“.
Das markanteste Exponat ist das berühmte goldene Pektoral – runder Brustschmuck eines Skythen-Zaren (IV. Jh. vor Chr.), 30,6 cm im Durchmesser, Gewicht 1,5 kg. Es wurde von dem berühmten Archäologen Boris Mozolevsky 1971 im Dnepropetrovsk-Gebiet gefunden.
...Und noch eine interessante Tatsache. In der Nähe des Nationalmuseums für Geschichte der Ukraine befindet sich ein einzigartiges Denkmal der Geschichte – Fundamentüberreste der Maria-Himmelfahrt-Kathedrale, die mehr als „Zehnte“-Kirche bekannt ist; diese war die erste Steinkirche der Kiewer Rus und entstand im Zeitraum 986-996. Deren Name bezieht sich auf „Kirchenzehnt“ und der Großfürst Wladimir hätte angeblich 1/10 seiner Einkommen für den Unterhalt der Kirche freigegeben.
April 2010.