Das Nationale wissenschaftliche Naturkundemuseum der Akademie der Wissenschaften der Ukraine ist eines der größten Museen solcher Thematik weltweit. Es entstand im Jahre 1966 als der einheitliche expositionsterritoriale Komplex, welcher geologisches, paläontologisches, zoologisches, botanisches und archäologisches Museen beinhaltet.
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Fassade des Nationalen wissenschaftlichen Naturkundemuseums, Kiew |
Interieur des Nationalen wissenschaftlichen Naturkundemuseums, Kiew |
Ein Aufbau aus Mammutknochen, gefunden in den Ortschaften Mezhiritsch und Mizin |
Museumskomplex befindet sich im unmittelbaren Stadtzentrum. In 24 Sälen mit der Gesamtfläche von über 8000 m² sind über 30000 Exponate vorhanden, die über die Entstehung, Struktur und Evolution der Erde, deren Fauna und Flora berichten sowie Informationen über die Geschichte der materiellen Kultur von Stämmen und Völker geben, welche das heutige Territorium der Ukraine einst besiedelten. Den Mittelpunkt des Museums bildet der Komplex von dreißig Dioramen – Landschaftsexpositionen und biologischen Gruppen.
Archäologisches Museum
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Exposition "Periode der griechischen Ansiedlung auf dem Territorium der Ukraine |
Fragment des Dioramas „ Bestattung eines angesehenen Skythen" |
Sammlung von Gegenständen der Tripolje-Kultur |
Adresse: г. B. Chmelnizky-Str., 15.
Telefon: +38 (044) 225-62-86.
Im Sockelgeschoß des Gebäudes ist das archäologische Museum untergebracht. Mehr als 7000 Exponate informieren über die bedeutendsten Etappen in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit – von Steinzeit bis zum späten Mittelalter. Die urältesten Gegenstände in diesem Museum sind über 800.000 Jahre alt. Das sind die ersten materiellen Zeugnisse über die Tätigkeitеn des Menschen, die in der Ortschaft Koroljovo in Hinterkarpaten gefunden waren. Die Besucher werden hier die Gegenstände sehen, die von den Menschen aus den Zeiten des oberen Paläolithikums hergestellt sind (ca. 15.000 Jahre zuvor), können die Kollektion verschiedener Gegenstände der bekanntesten Kulturen kennen lernen, die auf dem Territorium der Ukraine existierten, das sind Tripolje-, Skythen-, Sarmaten-, Kulturen. Es gibt hier einen Satz von bemalten Mammutknochen, die während der Ausgrabungen in der berühmten Siedlung Mizin im Tschernigower Gebiet gefunden wurden. Man ist der Ansicht, dass es damit um die altertümlichen Musikinstrumente gehen sollte. Die rekonstruierten uralten Wohnstätten aus dieser Ortschaft werden im paläontologischen Museum exponiert.
Von besonderem Interesse dieses Museums sind die zahlreichen Dioramen, Rekonstruktionen und Attrappen, wie z.B., „Bestattung eines angesehenen Skythen“, „Altrussische Stadt Tschutschin“, „Kiew – Stadt des Großfürsten Wladimir“ etc.
Geologisches Museum
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Amethyst |
Diorama "Sturz des Sichote-Alinsky- Meteorit am 12. Februar 1947" |
Celestine |
Adresse: г. B. Chmelnizky-Str., 15.
Telefon: +38 (044) 225-62-86.
Dieses Museum ist auf der ersten Etage des Museumskomplexes untergebracht. Hier werden über 50.000 Muster von Gestein, Mineralien, Fauna- und Flora -Fossilien aufbewahrt.
Die Kollektion des Museums wurde 1927 gegründet, besitzt 7 Säle und ist durch den Stand „ Entstehung und Entwicklung des Sonnensystems“ sowie den Stadt, auf dem die Meteoriten (von Ukraine, Russland) ausgestellt sind. Im Saal „Die allgemeinen geologischen Prozesse“ sind die Exponate und Informationen über die internen und äußerlichen Prozesse zusammengefasst, welche die Struktur der Erde formieren: Erdbeben, Magnetismus, Vulkanismus, Niederschläge, Gletscherbildung, Verwitterung etc.
Der Saal „Geschichte der geologischen Entwicklung des Territoriums der Ukraine“ veranschaulicht die Exponate der viel millionjährlichen Geschichte. Hier kann man eine uralte ausgestorbene Pflanzenart – den versteinerten Schachtelhalm sehen, welcher in einer Kohlengrube im Donezbecken entdeckt wurde. Dieser ist ca. 300 Mio. Jahre alt – Altersgenosse der Kohlebildung!
Die Abteilung „Mineralogie“ zählt etwa 9000 Muster aus Vorkommen verschiedener Länder der Welt einschließlich 150 Mineralien aus der Ukraine.
Im Saal „Petrographie“ werden die Gesteine – die Hauptinformationsquelle über die geologische Vergangenheit der Erde demonstriert. Im Saal „Bodenschätze der Ukraine“ sind die Mineralien, Gesteine, Energieträger ausgestellt, die in der Industrie eingesetzt werden sowie deren wichtigsten Vorkommen in der Ukraine.
Die Abteilung „Geologische Meeresforschungen“ machen die Besucher mit dem materiellen Bestand und Bodenschätzen des Asowschen Meeres und des Schwarzen Meeres sowie der Atlantischen und der Indischen Ozeane vertraut.
Zum Schluss, werden im Saal „Monographische paläontologische Kollektionen“ die bedeutsamen Kollektionen von Fossilien der rückgratlosen und Pflanzen aufbewahrt.
Paläontologisches Museum namens W.A. Topatschewsky
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Dinothere | Evolution des Menschen | Skelett eines Höhlenbären |
Adresse: г. B. Chmelnizky-Str., 15.
Telefon: +38 (044) 225-10-70.
Hier gibt es gut erhaltene Skelette von Elefanten- Dinothere, Giraffen - Chersonothere, Wal -Zenothere, Urstier- Tur, Mammut. Die Exposition kennzeichnet sich durch einmalige Museumsgegenstände, wie Abdrucke der rückgratlosen Tiere und Pflanzen, Muschel, versteinerte Baumstämme, Bernsteinstücke mit Insekten drin. Es gibt im Museum das Skelett einer seltenen Kuhgattung, von welcher es nur 25 Exemplare in der Welt gibt.
Den Mittelpunkt der Exposition bilden die interessanten Aufbauen, welche für Wohnstättegerüste der Urmenschen gelten und aus Mammutknochen errichtet sind. Dies ist die Schöpfung von Vertretern des späten Paläolithikums (hombre cromagnon) 15-20.000-jähriger Vergangenheit (die Informationen sind auch dem Archäologischen Museum zu entnehmen).
Zoologisches Museum namens N.N. Schtscherbakov
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Weiße Eule | Weißer Bär | Pinguine |
Adresse: г. B. Chmelnizky-Str., 15.
Telefon: +38 (044) 224-70-16.
Ist eines der interessantesten Museen dieses Komplexes. Besitzt den dritten Stock des Gebäudes. Es vertritt 5000 Tierexponate. Die Exposition wird durch Landschafts- Dioramen erweitert, welche die meisten Naturzonen der Erde wiedergeben.
Zoologisches Museum ist das älteste im Bestand des Museumskomplexes der Akademie der Wissenschaften der Ukraine. Es wurde 1919 gegründet.
Die Säle des Museums besichtigend, gerät man in die Welt der Korallen, entdeckt im Schaukasten eine gigantische japanische Krabbe, die Hummer, Langusten... Als Verschönerung der Kollektion von Insekten gelten die Riesen-Käfer und tropische Schmetterlinge.
Unter den Fischen sind die großen Haie, Störartigen, Mondfisch zu beachten. Sehenswert sind der gigantische chinesische Salamander von 180 cm und dessen Gegensatz – kubanischer „Zwergpfeifer“ von ca. 1cm lang, für detaillierte Betrachtung dieses Unikums wird spezielles Vergrößerungsglas benutzt.
Eines der interessantesten Exponate des Museums ist Tuatara — lebendiges Fossil, Eidechse mit dem dritten Auge, die auf einer der Insel von New Seeland erhalten ist. Vom Interesse sind die Schildkröten, Eidechsen, Schlangen, Krokodilen. Im Vogelsaal sind Lyrebird, Silberfasan, Kolibri, Casuarius und andere Vertreter des Vogelreiches anderer Kontinente beachtenswert. Hier befindet sich das größte Diorama des Museums „Vogelbazar“. Im Saal der Säugetiere befindet sich das älteste Exponat des Museums - ausgestopfter Wisent, der vor 200 Jahre gemacht wurde. Diese Wisent wurde 1780-1800 im Landgut des Grafen Potozky erschossen. Hier sind auch der Weißbär, Meereskuh, Schneeleopard und andere seltene Tiere vorhanden.
Botanisches Museum namens D.M. Drobatscheva
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Kokosnuß und ein Stengelstück der Kokospalme |
Kulturpflanzen |
Heilpflanzen |
Adresse: г. B. Chmelnizky-Str., 15.
Telefon: +38 (044) 224-21-07.
Dieses Museum besitzt die vierte Etage des Komplexes. Seine Verschmückung sind die wunderbaren Dioramen, in denen die Tundra- Landschaften von Vorpolar- Uralortschaften, einmalige Schönheit des Batchizsky-Naturschutzgebietes in Turkmenistan, afrikanische Savanne während der Dürresaison, Küste einer tropischen Insel im Stillen Ozean dargelegt sind. Es gibt auch die dreidimensionalen Panorama- dioramen von ukrainischen Steppen, Karpaten-Gebirge und den exotischen Südlichen Krim-Küsten.
Das Museum wurde 1921 eröffnet. Es besitzt fünf Säle mit der Gesamtfläche von 1400m². Besonders stolz ist das Museum auf das von dessen Mitarbeitern entwickelte Verfahren des Volumentrocknen. Bei dieser Trocknen -Methode bleibt die Naturform der Pflanze erhalten.
Jeder Saal hat seinen Namen: «Botanische Wissenschaft in der Ukraine», «Die Hauptgruppen der Pflanzenwelt», «Zellenstruktur und Morphologie der Blumenpflanzen», «System und Evolution der Blumenpflanzen», «Pflanzen im Leben des Menschen», «Naturschutz», «Pflanzenwelt der Ukraine», « Pflanzenwelt von Eurasien», Pflanzenwelt der Erde».
Im Museum sind 4000 Naturexponate, 550 Fotos, 1000 Bundschemen, Zeichnungen, Landkarten etc. ausgestellt.