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Bild 1. Les Kurbas. |
Bild 2. Nationales Zentrum der Theaterkunst von Les Kurbas |
Bild 3. Zahlen und Wind. |
Adresse Kiew, ул. Wladimirskaja-Str. 23в
Telefon: +38044279-14-77, +38044 279-12-89
Die Abkürzung „NZTK“ ist in der Theaterwelt der Ukraine sehr gut bekannt. Das ist ein großes Laboratorium der kreativen Experimente: nicht nur Theater, sondern eher „ein Theater beim Les Kurbas-Zentrum“. Es hat keine ständige Truppe. Kiewer Theater beim Les Kurbas-Zentrum bedeutet absolut verschiedene Aufführungen, Schauspieler, Regisseure; dies ist eine freie Bühne für die Theaterexperimente. Hier sind die Meister aus verschiedenen Kiewer und ukrainischen Theatern tätig. Im Kurbas- Zentrum wird oft solche Stücke gespielt, welche man sich auf der „akademischen“ Bühne nicht immer leisten kann.
Das Zentrum trägt den Namen des Großen ukrainischen Theaterreformators Les Kurbas (1887-1937). Regisseur, Schauspieler, Dramatiker, Pädagoge, Polyglotte - Übersetzer, „Philosoph von Theater“ hatte ein modernes ukrainisches Theater von Weltniveau geschaffen und den neuen Wortschatz der Theaterkunst des XX. Jahrhunderts eingeführt. Gerade ihm gehöhrt die wohl triftigste Definition eines Schauspieles der Zukunft (d.h. unseres Zeitgenossen) – ein „kluger Harlekin“.
Das 1994 gegründete Zentrum der Theaterkunst verbindet die szenischen Aufführungen mit den Forschungsarbeiten im Bereich der Szenografie, Theaterpädagogik, historisch-biographischen Untersuchungen, Drama-Experimenten. Das Zentrum hat so, wie drei „Flügel“ – wissenschaftlich-Forschungsabteilung und kulturologische Abteilung funktionieren hier gemeinsam mit Kunst- und Theaterforschungslabors. Das Theater positioniert sich als „Studio der Ideengenerierung“, Gemeinschaft und Raum, wo sich die jungen Talente offenbaren können, einschließlich durch die neuesten Methoden mit dem Einsatz von kühnsten Theaterexperimenten.
Im Rahmen des Kurbas-Zentrums wirken einige sehr interessanten Projekte, jedes darunter ist ein Ereignis nicht nur im Theaterleben, sondern im künstlerischen Leben Kiews und der Ukraine im Allgemeinen. Eines davon ist das Projekt des Theaterkundigen und Regisseurs Stanislav Suknenko „Visuelles Labor“. Jeden Donnerstag werden im Saal des Nationalen Zentrums der Theaterkunst (NZTK) die Videos vorgeführt, welche die Tendenzen und Prozesse in der Weltkultur und Kunst widerspiegeln: die bemerkenswertesten Innovationen in Theaterwelt, Kino, Musik und Malerei, welche von einem Moderator kommentiert werden.
Noch ein, nicht wenig merkwürdiges und in diesem Haus „lebendes“ Projekt – „Performance – Labor“ der Choreografin und Tanzregisseurin Larissa Venediktova. Hier kann jeder ein Schauspieler werden: denn Performance ist Kunst der Aktion, Handlung, die von den Künstlern, Musikanten, Schauspielern, Tänzern vollzogen werden, welche das dramaturgische Material vor den Zuschauern durchdenken. Performance unterscheidet sich von anderen Kunstarten gerade dadurch, dass zum Objekt des Schaffens selbst der Künstler- Performer wird. Das Wichtigste dabei ist nicht das Resultat, nicht das Ziel, sondern die Aktion,der Prozess, Mitgefühl, Miterleben.
Eine besondere Aufmerksamkeit verdient die Bibliothek von NZTK, die über 4500 Fondsmaterialien zählt. Den Hauptteil des Fonds erhielt NZTK vom bekannten Theaterfunktionär Les Tanjuk. Den größten Teil davon enthalten die Bücher, die von seinem großen Freund, dem bekannten Schriftsteller Viktor Nekrasov sowie dem Literaten Boris Schiffmann geschenkt wurden. Diese Ausgaben stellen eine klassische Bibliothek eines „Sechzigers“ dar. Hier findet man eine reiche Palette der russischen, ukrainischen und Weltliteratur: die Werke von Johann von Goethe, Charles Dickens, Daniel Defoe und anderer Berühmtheiten in Originalsprachen und Übersetzungen. Hier sind eine Menge von Büchern aus sowjetischer Zeit, die zahlreichen Werke über Geschichte, Theorie und Praxis des Theaters, seltene Forschungsarbeiten im Bereich der Geschichte des Theaterkostüms und Requisits aufbewahrt. Unter anderem gibt es hier eine große Sammlung der Zeitschrift „Theater“ aus der Zeitperiode 1940-60, die Forschungswerke auf dem Gebiet der Ethnographie und Folklore, Raritätausgaben Ende des XIX. Jhs. etc.
Bild 4. "АWА & TOD". Bild 5. Projekt "Frauen". Bild 6. Kola Aisi.