Dom der Pariser Gottesmutter
Kiewer akademisches Puppentheater
Patsunov Valerij Petrovitsch, künstlerischer Leiter des Theaters
Adresse: Gruschevskogo-Str., 1а – im Gebäude des Puppen-Theaters
Telefon: +38044 501-85-95
Website: http://zoloti-vorota.kiev.ua/
Das Theater entstand 1980 als Theater der Poesie, doch den Namen „Goldenes Tor“ erhielt es zu Ehren des altrussischen Denkmals der Architektur, in dem es die gleichnamige Aufführung vollzogen hat, welche ein großes Aufsehen erregt hatte. Auf solche Weise wurde zum ersten Mal in der inländischen Praxis die Theaterkunst mit der Kunst der historischen Architektur erfolgreich verbunden.
Die Hauptkonzeption des Theaters „Goldenes Tor“ besteht im Prinzip der „ metaphorischen Regie“, d.h. ästhetische gedankliche Verarbeitung der Dramaturgie, die vom Chefregisseur, dem verdienten Kunstschaffenden der Ukraine, dem Professoren Valerij Patsunov ausgearbeitet wird. Nach seiner Definition bedeutet die metaphorischen Regie eine Art „Zusammenfügen von Anschaulichkeit, Plastizität, Poesie und Musikalität mit bildender Scénographie und höher Akteurmeisterschaft“. Der Autor dieser Konzeption erklärt selbst seine Grundidee im Buch „Theatervertikale“ wie folgst: « Metapher ist die Perle der Kunst, Explosion der Erkenntnis, Eindringen ins Wesen der Erscheinung, Transplantation in den Geist des Menschen».
Die Theatertruppe von „Goldenes Tor“ wurde vielmals in ukrainischen, sowjetischen und internationalen Theaterfestivals ausgezeichnet. Das Theater hat den Ruf als eines der besten Kammertheater weltweit gewonnen. Im internationalen Edinburger Prestigefestival erhielt „Goldenes Tor“ das höchste Rating – 5 Sterne.
Als Schmuck der Theaterpalette sowohl der Ukraine, als auch Europas wurden die Aufführungen „Blut und Asche“ von J. Marzinkjavitschjus, „Mozart und Salieri“ von A. Puschkin, „Marussja Tschurai“ von L. Kostenko, „Caligula“ von A. Camus, „Mörder“ von F. Dostojevski, „Eurydice“ von J. Anuya, „Der König stirbt“ von E. Ionesco, „Notre Dame“ von V. Hugo.
Die Theatertruppe wird nach Engagement-System durch die besten Schauspieler der Hauptstadt erweitert. Zu verschiedenen Zeiten spielten in der Aufführung „Goldenes Tor“ solche Prominenzen, wie die Volksakteure der Ukraine Konstantin Stepankov, Nina Matwijenko, Anatolij Palamarenko, Anatolij Reschetnikov; verdiente Schauspieler der Ukraine Alexei Vertinsky, Larissa Rusnak, Tatjana Scheliga; populäre Theater- und Kino-Akteure Dimitri Lalenkov, Anton Mucharsky, Rimma Sjubina, Irina Melnik und viele andere.
Sein Regiestil und die theoretischen Ideen bildeten sich unter dem unmittelbaren Einfluss der großen Kollegen, wie Georgij Tovstonogov, Jurij Ljubimov, Anatoly Efros, Jerzy Grotowski. Die Approbation eigenen künstlerischen Stils machte Valerij Patzunov in seiner Jugend auf der Bühne des Kiewer Theaters „Na Lipkach“, indem er einige Theaterstücke schuf, die eine breite Resonanz unter Zuschauern und in der Theaterelite fanden. Nur nachdem der Regisseur seine schöpferische Plattform herausgebildet hatte, hat er die Entscheidung getroffen ein nach der Stilistik grundsätzlich neues Theater zu gründen.
Valerij Patzunov ist auch der Pädagoge, Autor von zahlreichen wissenschaftlich-methodischen Werke in der Regie-Theorie und Akteurmeisterschaft, Autor des Buches „Theatervertikale“, das den ersten Preis im Wettbewerb „Kunst des Buches der Ukraine“ 2004 gewonnen hat. In diesem literarischen Werk versuchte Valerij Patzunov erstes Mal in der Geschichte des Theaterwesens das Phänomen der Theatermetaphoristik des XX. Jahrhunderts auf der Grundlage des Schaffens von Genien der poetischen Regie zu untersuchen. Es geht um die schöpferische Erbschaft von Gordon Craig, Wsewolod Meyerhold, Les Kurbas, Peter Brook, Jurij Ljubimov, Rober Sturua, Eimuntas Nyakroshus, Roman Viktjuk und andere.